Fahrt ins Blaue

Eine Dienstreise machte es möglich, mal einen THW-Ortsverband in einem anderen Bundesland kennen zu lernen. Und auch sonst hat sich viel getan in der Wichtelwelt.

Bitte entschuldigt die lange Pause! Sie hatte einen Grund: Seit Anfang September bin ich nicht nur ehrenamtlich im THW aktiv, sondern leiste auch meinen Bundesfreiwilligendienst (BFD) dort, was mich auch zu einem Teil des Hauptamtes macht. Das bringt interessante Einblicke mit sich, in meinem Fall sowohl aus der Geschäftsstelle in Schleswig als auch aus dem Landesverband in Kiel. Das macht es möglich, das THW auf fast allen Ebenen (minus Leitung in Bonn) kennen zu lernen und neue Perspektiven zu zeigen. Darüber hinaus finden sich Gelegenheiten für Lehrgänge und Veranstaltungsbesuche. An dieser Stelle möchte ich ein Mal von ein paar berichten.

Die Hochwasserlage 2013 war ein großer Einsatz für das THW – deutschlandweit und auch im Ausland. Als Dank für die über 16.000 eingesetzten Helfer der Ortsverbände wurde vom Bundesinnenminister die „Bundesflutmedaille 2013“ gestiftet, die im Laufe des Jahres verliehen werden. So nun auch in unserem Geschäftsführerbereich. Als Helfer und Fotograf durfte ich an dreien davon teilnehmen. Interessant zu sehen war, wie unterschiedlich die Veranstaltungen von den gastgebenden Städten bzw. Kreisen organisiert wurden. Jede Verleihung für sich war auf jeden Fall etwas ganz besonderes!

Das Los eines Bundesfreiwilligen ist es aber auch, neben der alltäglichen Büroarbeit und den interessanten Veranstaltungen auch Lehrgänge zu absolvieren. Ein allgemeiner Einführungslehrgang für BuFDis fand vor kurzer Zeit in Braunschweig in der ehemaligen Zivildienstschule statt. Sinnigerweise hatte man mit dem Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BaFza) abgesprochen, einen Lehrgang nur für die BFDler des THWs anzubieten, was einen tollen Austausch untereinander ermöglichte. So stellte sich beispielsweise heraus, dass ein nicht kleiner Teil der jungen Leute auch ehrenamtlich im THW aktiv ist – bisweilen schon seit einigen Jahren. Ein kleines Highlight der Woche war dann der Besuch des OV Braunschweig, der mit modernen und besonderen Fahrzeugen zu überzeugen wusste und einen guten Übungsplatz sein Eigen nennt. Der Ortsverband ist immerhin der siebtgrößte Deutschlands und unterhält im Technischen Zug neben den Bergungsgruppen stattliche vier Fachgruppen (Räumen, Sprengen, Wasserschaden/Pumpen, Führung/Kommunikation). Ein besonderes Detail ist die Kooperation mit der Berufsfeuerwehr der Löwenstadt. Seit Anfang der 90er beteiligen sich die THWler mit ihrem GKW einmal im Monat am regulären Dienst der BF. Auch davon wurde uns vom Zugführer Benjamin Albrecht, Gruppenführer B1 Sebastian Effner und Ortsbeauftragten Ingo Kettner anschaulich berichtet.

Aber auch im Ehrenamt, also im Ortsverband, passierte viel. So fuhren wir einen Samstag im September bei schönstem Spätsommerwetter an das Ostufer der Kieler Förde, um uns von unseren Kameraden der Fachgruppe Ölschaden ihr Gerät erklären zu lassen. Natürlich durften wir die großen und wichtigen Spielzeuge auch selbst ausprobieren.

Um die „Karriere im THW“, wie es das Helferentwicklungskonzept in Anführungsstrichen nennt, oder eher die Qualifikation für den Zugtrupp weiter voranzutreiben, fuhren ein Kamerad und ich auch noch auf Funklehrgang, der bei den Kameraden im OV Rendsburg stattfand. Zunächst gab es dort eine umfassende theoretische Einführung in das analoge Funken (die Ausbildung im Digitalfunk erfolgt in einem extra Aufbaulehrgang) und die Kartenkunde, bevor wir am Samstag und Sonntag Funkrallyes durch Rendsburg machten und dort touristische Sehenswürdigkeiten und andere mehr oder weniger markante Punkte der Kanalstadt in Kleingruppen per Koordinaten erkundeten. Natürlich lief noch nicht alles von Beginn an glatt, aber mit ein bisschen Spaß dabei fanden wir doch alle Gefallen daran.

Eine knappe Woche später ging es in Flensburg dann wieder an die Basics: Die zweite Grundausbildungsprüfung des Jahres stand an. Gemeinsam mit unserem Ausbildungsbeauftragten, Prüfern aus unserem OV und natürlich den Prüflingen durfte ich mich frühmorgens auf den Weg nach Norden machen. Zum einen war ich als Bildberichterstatterin unterwegs, zum anderen half ich dabei, die Prüflinge, die aus ihrem theoretischen Text kamen, auf eine der sechs Stationen zu verteilen. Für unseren OV lief die Prüfung sehr erfolgreich: Alle haben bestanden! Und auch insgesamt gab es nur einen Ausfall – aber derjenige wird zum nächsten Prüfungstermin im April 2015 eine neue Chance bekommen. Unsere neue Ausbildungsrunde startet am 25. Oktober.

Es geht also spannend weiter…

2 Kommentare zu “Fahrt ins Blaue

  1. Janina sagt:

    Das liest sich echt spannend.
    Ich habe einen neuen Beitrag von dir im Blog schon schmerzlich vermisst, aber jetzt weiß ich ja, wieso. Du bist viel beschäftigt und hast auch Spaß dabei. Toll! 🙂

    • nessi6688 sagt:

      Hallo!
      Danke für Deinen lieben Kommentar! 🙂 Er freut mich wirklich sehr!
      Ich hatte ihn zuerst gar nicht gesehen, weil das System ihn in den Spam-Ordner gepackt hatte. O.O

      Ja, ich fand’s auch doof, dass ich nicht eher schon was schreiben konnte, aber andersrum hätte ich es auch nicht sinnig gefunden, jedes kleine Ding einzeln zu beschreiben. Daher lieber etwas warten und dann so einen Sammelbeitrag schreiben. Und wenn wirklich nix passiert, kann ich auch wenig schreiben. Ich will euch ja auch nicht langweilen. 😉

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